„Das ist ein bisschen diskriminierend“

Doch Marco stieß ziemlich schnell auf ein Problem bei seinem neuen Hobby. Als Linkshänder hatte er es schwer, passende Schläger zu finden, und so eröffnete er letztlich selbst einen Golfshop. Heute betreibt er mehrere Golfstore-Shops in den Niederlanden, wo er auch als Trainer tätig ist.
„Es ist nach wie vor nicht leicht, Schläger für linkshändige Kinder zu finden“, sagt er und fährt fort: „Als linkshändiger Trainer hat man jedoch einen Vorteil. Man kann Rechtshandspieler auf der Driving Range nämlich spiegelverkehrt unterrichten, sodass man sich direkt gegenübersteht.

Als wir uns beim Golfstore Winter Meeting zusammensetzen, um den Podcast aufzunehmen, fällt mir das The Open-Logo auf Marcos Pullover auf. Er erzählt, dass er häufig die Scottish Open besucht, die immer in der Woche vor dem Major-Turnier stattfinden, und dass er oft bleibt, um an den Trainingstagen zuzusehen, die vor dem ersten Abschlag am Donnerstag stattfinden.
„Was wirklich dafür sorgte, dass ich beim Golfen hängen blieb, war, richtig gute Golfschläge zu sehen. Der Schwung ist ja eine komplexe Bewegung, die sowohl senkrecht als auch waagrecht verläuft. Als Linkshänder zaubert es mir ein besonderes Lächeln auf die Lippen, wenn ich Linkshänder gute Schläge machen sehe. Besonders interessiert mich Phil Mickelson.“
„Während der Scottish Open hatte ich die Gelegenheit, nur ein paar Meter hinter ihm zu stehen, wenn er mit dem 2er Eisen schöne ‚Stinger‘ schlug. Das waren Augenblicke, die ich sehr genossen habe.“

Marco wünscht sich, dass mehr Menschen Golf spielen und dass das Golfen in den Niederlanden auch wie in Schottland ein fester Bestandteil der Kultur wird.
„Das ist etwas ganz anderes als in den Niederlanden, wo wir nur rund 400.000 Golfer bei 17 Millionen Einwohnern haben. Man muss nachweisen, dass man die Regeln beherrscht und auf einem gewissen Niveau spielen kann. Aber so ist es nicht in allen Ländern. Wir sind ein kleines Land mit vielen Regeln und damit werden viele ausgeschlossen.“
„Wenn man ganz normale Niederländer auf der Straße fragt, welches Bild sie vom Golfsport haben, sagen die meisten, dass es ‚nur für die Elite ist‘.“

Was wird getan, um dieses Bild zu ändern?
„Wir versuchen, die Hemmschwelle zu senken, indem wir darüber sprechen, was Golf tatsächlich ist. Wir nutzen soziale Medien, sorgen jedoch auch für Aktivitäten auf unseren Driving Ranges, mit Trackman-Geräten und einer kleinen Bar. Damit konnten wir eine neue, jüngere und kontaktfreudigere Zielgruppe ansprechen, die zwar nicht unbedingt auf den Platz geht, um zu spielen, sondern stattdessen Spaß auf der Driving Range haben will.“

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